Was gibt es Schöneres als aufregende Tagestrips, die für die persönliche Individualität oftmals in Eigenregie organisiert und umgesetzt werden. Dass dies nicht immer die sicherste Entscheidung ist, berichten heute climbingminds in ihrer Story 😉
Im Oktober 2014 saßen wir in einer Hütte im Taman Negara Nationalpark in Malaysia. Mit seinen 130 Millionen Jahren Existenz ist er der älteste Regenwald der Erde. Wir entschieden uns an diesem Abend gegen eine morgige, zweitägige Wanderung durch den Dschungel mit anderen Reisenden, da es draußen stürmte und Anne sich eine Erkältung eingefangen hatte. Am nächsten Tag hatte sich der Sturm gelegt. Wir entschlossen uns kurzer Hand doch noch mitzugehen und trafen die Anderen. Es wurde ein grober Plan geschmiedet, Wasser und ein paar Happen zu Essen eingekauft.
Niemand von uns wusste wirklich wo wir genau hin mussten, aber uns wurde versichert, dass es nur einen Weg gäbe und man sich deswegen nicht verlaufen könne.
Wir stiefelten zu acht los und waren motiviert, am selben Abend nach ca. 6h an einer Hütte im Dschungel anzukommen. Nach 30 Minuten erreichten wir ein Schild, auf dem stand, dass man ab diesem Punkt besser mit einem Guide unterwegs ist. Wir schmunzelten und liefen weiter. Auf dem Weg begegnete uns keine Menschenseele uns es war auch kein Dorf in Sicht. Als wir nach 7h noch nicht an der Hütte waren und es langsam dunkel wurde, verging uns das Schmunzeln.
Der Taman Negara ist nicht nur für sein Alter, sondern auch für seine artenreiche Tierwelt bekannt, die von Tiger, Königskobra bis hin zum Elefanten reicht. Wir wussten, sobald wir eine Brücke erreichen, würde es nur noch ca. eine halbe Stunde dauern. Die Vorstellung in der Dunkelheit wilden Tieren ausgeliefert zu sein und nicht genau zu wissen, wo man hin muss, bereitete uns allen dann doch etwas Angst.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit jedoch, schmale 3h länger als ursprünglich geplant, erreichten wir die Hütte und die Anspannung fiel von uns ab. Glück gehabt! Wir schliefen an diesem Abend alle ziemlich gut. Am nächsten Tag waren wir glücklich, wieder unbeschadet in der Zivilisation gelandet zu sein.
Für uns war es mal wieder ein Beweis dafür, dass man die spannendsten und unvergesslichsten Dinge erlebt, wenn man sich aus der eigenen Komfortzone begibt. Jedoch soll das nicht heißen, sich planlos und Hals über Kopf in eine Situation zu stürzen und seine Unversehrtheit zu riskieren.
In Summe: ein Abenteuer braucht etwas Leichtsinnigkeit…und ein paar vorab-Informationen auch.