Person of the Day: Mandy Richter

Mandy reist für ihr Leben gern – mit ihrem Verlobten, mit ihren Freunden, mit der Familie oder allein. Da sie ein kommunikativer, abenteuerlustiger und neugieriger Mensch ist, stürzt sie sich seit 2012 auch immer mal auf solo-Reisen ins Abenteuer. Den Vorteil am Alleinreisen sieht sie in der Möglichkeit, sich einfach treiben zu lassen, nur auf den eigenen Bauch zu hören und sich voll und ganz auf sich selbst besinnen zu können.

Im Februar 2012 verschlug es Mandy, nachdem sie im Dezember 2011 ihren Arbeitsplatz als Psychologin verlor, allein nach Uganda, um dort für eine CBO behinderten, verwaisten und an HIV erkrankten Kindern im Rahmen eines Volunteering zu helfen. Sie lebte dort in einer Gastfamilie, die sie gastfreundlich aufnahm und ihr für ihre Arbeit für die CBO Motherhood childcare Project freie Kost und Logis bot – eine Seltenheit bei den Volunteering-Angeboten. Die Arbeit dort bot ihr die Möglichkeit, mit den Kindern und ihren Eltern in Kontakt zu kommen, ihnen mit Spenden zumindest ein wenig das Leben zu erleichtern und in den Ferien mit ihnen psychologische Gruppenangebote durchzuführen. Neben ihrer Tätigkeit als Volunteer blieb ihr auch Zeit, ein wenig zu reisen. So war sie nicht nur in Uganda, sondern auch in Rwanda und Tansania unterwegs.

Nach ihren ersten Erfahrungen als solo-Reisende hatte sie Lust auf mehr und war direkt im Anschluss an ihren Aufenthalt in Uganda ein paar Tage allein in Istanbul. In Mexiko war sie im Februar 2014 für 2 Wochen, um Abstand von ihrem damaligen Freund zu bekommen und um sich erneut auf eine Reise zu sich selbst zu begeben. Die Gastfreundlichkeit und die Herzlichkeit der Menschen haben sie so sehr begeistert, dass sie nach der kurzen Zeit dort eine tiefe Verbindung zu einzelnen Mexikanern und zum Land Mexiko aufbauen konnte. Ebenfalls 2014 war sie dann für eine Woche in Malta. Auch hier begegneten ihr viele offene Menschen. Sie hatte nach 7 Tagen den Eindruck, die ganze kleine Insel zu kennen, da sich bereits Vernetzungen zwischen einzelnen Maltesern ergaben, die sich wiederum untereinander kannten.

Den Vorteil am Alleinreisen sieht Mandy in der Möglichkeit, sich einfach treiben zu lassen und sich voll und ganz auf sich selbst besinnen zu können. Wenn sie allein reist, nimmt sie Land und Leute intensiver wahr, öffnet sich noch mehr für Kultur, Sprache und Menschen. Jede Reise allein ist für sie gleichzeitig eine Reise zu sich selbst. Auf allen Reisen war ihre Neugier stets größer als eine mögliche Angst. Das Schwierigste an ihrer solo-Reise in Uganda war nicht ihre eigene Angst, sondern die ihrer Gasteltern. In den ersten 3 Wochen ließen diese sie kaum allein das Haus verlassen. Diese Freiheit musste sie sich erkämpfen. Nach 3 Wochen konnte sie sich jedoch frei bewegen und endlich auch frei fühlen. Denn das ist es, was für sie der größte Reiz einer solo-Reise ist: absolute Freiheit. Auch wenn das erste Mal solo-Reisen in Ostafrika erst einmal gewöhnungsbedürftig für sie war, empfiehlt Mandy allen Menschen, mindestens einmal im Leben eine solo-Reise zu machen und sich auf ein Abenteuer mit und zu sich selbst zu begeben.